Das Labyrinth - Der Weg zur Mitte
Das Labyrinth ist ein in den verschiedenen Kulturen unabhängig voneinander entstandenes sehr altes Symbol: für das zyklische Leben, für Gesetzmäßigkeiten von zyklischen Ordnungen, für Kreislauf von Werden und Vergehen und dessen Gleich- und Ungleichgewicht. Das Labyrinth wurde als Platz (z.B. in Form eines Steinkreises oder Fußbodenmosaiks) für kultische Handlungen und Jahreszeitenfeste genutzt und ist damit ein Ausdruck der starken Verbundenheit der Menschen mit der Natur, deren Teil sie sind.
Das kretische Labyrinth : die verschlungenen Wege der Einweihung
Im Labyrinth verliert man sich nicht
Im Labyrinth findet man sich
Im Labyrinth begegnet man nicht dem Minotauros
Im Labyrinth begegnet man sich selbst
Im Rahmen eines Ferienseminars baute ich Ostern 1999 in Kroatien auf dem Gelände von Oraj /Lovran zusammen mit einer 11-köpfigen Gruppe ein begehbares 7-gängiges Steinlabyrinth. Wie in einem großartigen Amphitheater liegt dieses Labyrinth von natürlichen Felsen und alten Steinmauern umrandet, 375m hoch über dem Meer mit einem weit ausschweifenden Blick über die Adria und ihren den vorgelagerten Inseln. Der Ein-Ausgang des Labyrinths ist nach Osten ausgerichtet; entlang der niedrigen Steinmauern sind die verschiedensten Heilkräuter als Wegbegleiter gepflanzt. In der Mitte lädt ein großer Stein zum Sitzen und Sein ein.
An vielen Plätzen Europas wurden in den letzten Jahren Labyrinthe gebaut. Damit sind nicht die Irrgärten gemeint, bei denen es um das Spiel geht, mit Versuch und Irrtum bis ins Zentrum zu kommen. Diese gibt es eigentlich erst seit der Renaissance. Nein, es geht um den Nachbau einer sehr viel ältere Form, die uns in bronzezeitlichen Felsritzungen im ganzen Mittelmeerraum, England und Irland begegnet. Sie alle sollen auf das bekannteste Labyrinth zurückgehen, das des minoischen Kreta.
Dieses Labyrinthzeichen gilt als Symbol für das zyklische Leben, für den Kreislauf von Werden und Vergehen und für den Weg zur Mitte. Der Kreuzungspunkt stellt die Vermählung zwischen Himmel und Erde da. Die Sehnsucht, diesen alten verschlungenen Pfaden zu folgen, damit anzuknüpfen an eine tiefe symbolische Weisheit über den Menschen und seine Verbindung zur Natur und dabei etwas für sich oder über sich heraus zu finden, ist der Grund, warum dieses alte Zeichen heute allerorten wieder mitten ins Leben gerückt wird: als Platz für meditatives Gehen, als Tanzplatz, als Ort der Begegnung, des Nachdenkens und zur Entscheidungsfindung.
Auf Anfrage gestalte ich Kurse/Seminare/Workshops zum Thema "Das Labyrinth - Der Weg zur Mitte" und plane oder leite den Bau eines Labyrinths.
Bei Interesse bitte Anfragen an Sylvia Koch-Weser per E-Mail.
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